Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung):
Die Schilddrüse ist ein ebenso unscheinbares wie wichtiges Organ und kann vielfältige und diffuse Symptome verursachen. Man unterscheidet einmal die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) von der Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose). Außerdem gibt es Prozesse, bei denen sich das Immunsystem in einer Fehlreaktion gegen die Schilddrüse selbst richtet (=Autoimmunprozess); die Hashimoto-Thyreoiditis oder den Morbus Basedow. Schwankungen im Rahmen dieser Erkrankungen sind möglich und machen es oftmals schwierig, Patienten optimal auf Medikamente einzustellen.
Sie können erwarten:
- Beratung anhand der gängigen Laborwerte. Sie können gerne die Werte mitbringen, die ihr Arzt durch eine Blutabnahme bestimmt hat. Oder Sie lassen in meiner Praxis ein Blutbild anfertigen (dieses ist in der Regel umfassender und ausführlicher).
- Naturheilkundliche Begleitung ihrer schulmedizinischen Therapie
- Ernährungsberatung, u.a. den Umgang mit Jod
- Lebensberatung, z.B. was man gezielt tun kann, um mit der Erkrankung und den Symptomen im Alltag besser umzugehen.
Hashimoto-Thyreoiditis
Die Schilddrüsenerkrankung „Hashimoto-Thyreoiditis“ wird nach ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto, der sie als erster beschrieb, benannt. Bei dieser Erkrankung kommt es auf Dauer zu einer Schilddrüsenunterfunktion, wobei sich zu Beginn der Erkrankung – bedingt durch die Zerstörung des Schilddrüsengewebes – auch Phasen der Überfunktion zeigen können. Sie ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Es wird geschätzt, dass bis zu 10 % der Bevölkerung von Hashimoto-Thyreoiditis betroffen ist, oftmals unentdeckt. Frauen erkranken meist häufiger als Männer und es findet sich häufig eine familiäre Häufung bzw. Veranlagung.
Ursachen oder Faktoren, die zum Ausbruch der Erkrankung führen (können):
- Hormonelle Umstellungen (Pubertät, Wechseljahre, Geburt eines Kindes,…)
- Stress
- Psychisch belastende Situationen oder persönliche Krisen
- Früher durchgemachte, schwere Viruserkrankungen (Epstein-Barr-Virus/Pfeiffersches Drüsenfieber, Herpes zoster/Gürtelrose)
- Nebennierenschwäche
- Umwelteinflüsse (z.B. Schwermetallbelastungen)
- Verabreichung hoher Joddosen (z.B. Jod als Kontrastmittel) in der Vergangenheit
- Glutenhaltige Ernährung
- Rauchen
Krankheitsverlauf:
Zu Anfang der Erkrankung liegt häufig eine Schilddrüsenüberfunktion vor, im späteren Verlauf sind dann die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion vorherrschend:
- Verstärktes Frieren
- Trockene Haut
- Haarausfall und/oder schuppige und glanzlose Haare, brüchige Nägel
- Häufig Verstopfung
- verlangsamte Herzfrequenz
- niedriger Blutdruck
- Gewichtszunahme
- Zyklusstörungen
- Einschränkung in der Fruchtbarkeit
- Schwellungen um die Augen
- Kloßgefühl im Hals
- Räusperzwang, Hüsteln
- Verlangsamte Reflexe
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Depressive Stimmungslage
- Gelenkschmerzen
Diagnose:
Im Blut werden die Werte TSH, fT3 und fT4 bestimmt. Dies sind die „Grundparameter“ für alle Schilddrüsenerkrankungen. Weisend für Hashimoto-Thyreoiditis sind die Antikörper:
- TPO-Antikörper (oder auch MAK genannt)
- Tg-Antikörper
Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sind meist die TPO-Antikörper erhöht; in selteneren Fälle findet man nur eine Erhöhung der Tg-Antikörper. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, dass keine Antikörpererhöhungen zu finden sind.
Neben der Blutuntersuchung ist eine Ultraschall-Untersuchung der zweite diagnostische Teil. Bei Hashimoto-Thyreoiditis findet man sogenannte „echoarme und inhomogene“ Strukturen in der Schilddrüse, was auf die laufende Zerstörung der Schilddrüse hindeutet. Auch die Größe der Schilddrüse wird hier vermessen.
Behandlung:
Schulmedizin:
Die Hashimoto-Thyreoiditis als Autoimmunprozess gilt in der Schulmedizin derzeit als nicht heilbar und wird auch nicht ursächlich behandelt. Wenn die Schilddrüse aufgrund der chronischen Entzündung nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone herstellen kann, muss die Unterfunktion durch Substitution, d.h. durch eine tägliche, orale Einnahme der Schilddrüsenhormone therapiert werden. Die Hormon-Tabletten, in der Regel Thyroxin (T4, Levothyroxin) oder eine Kombination aus T4 und T3, sollen in den frühen Morgenstunden, ca. 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit eingenommen werden (Übrigens: wenn Sie eine Blutentnahme durchführen lassen, sollten Sie am Morgen dieses Tages ihre Schilddrüsenhormone unbedingt einnehmen!).
Naturheilkundliche Behandlung in meiner Praxis:
Hat Ihr Hausarzt noch keine Blutuntersuchung durchgeführt oder nicht alle meiner oben aufgeführten Werte bestimmen lassen, kann dies in meiner Praxis geschehen. Neben diesen Schilddrüsen-Werten sind folgende weitere Parameter wichtig und ebenfalls im Blut zu bestimmen:
- Eisen im Vollblut
- Ferritin („Speichereisen“)
- Selen im Vollblut
- Zink im Vollblut
- Vitamin D
- Vitamin B12 (als Holo-Transcobalamin)
- Ggf. Magnesium im Vollblut
- Ggf. L-Tyrosin
- Ggf. Vitamin A
Die Therapie sieht dann die Substitution der defizitären Mikronährstoffe vor, da eine Schilddrüse nur richtig „arbeiten“ kann, wenn diese Stoffe in ausreichender Zahl vorhanden sind.
Darüber hinaus gibt es ursachenbezogen noch weitere Therapieoptionen wie z.B. eine Behandlung des hormonellen Ungleichgewichts (mittels bioidentischer, d.h. natürlicher Hormone, als D4-Potenz), Behandlung der depressiven Verstimmungen (z.B. mit Homöopathie, pflanzlichen Präparaten), Therapie einer Nebennierenschwäche (mittels bioidentischer Hormone, d.h. natürlicher Hormone, als D4-Potenz, mit homöopathischen und/oder pflanzlichen Präparate, spezielle Mikronährstoffe)….und und und, dies wird in meiner Praxis ganz individuell auf Ihre Erkrankung/Beschwerden zugeschnitten.
Das Ziel und die Möglichkeiten meiner naturheilkundlichen Behandlung liegen darin, die Entzündung der Schilddrüse und damit den weiteren Zerstörungsweg der Schilddrüse zu verlangsamen und ggf. aufzuhalten. Denn eine Schilddrüse, die (noch) Hormone bildet, ist besser, als dauerhaft auf immer höhere Hormongaben angewiesen zu sein. Keine Hormonsubstitution kann die körpereigene Hormonproduktion und –ausschüttung simulieren oder ersetzen. Je länger Sie auf wenig Schilddrüsenhormone angewiesen sind, umso besser und umso eher sind geringere Nebenwirkungen zu erwarten.